Die Strohbeere kennst du wahrscheinlich sehr gut, nur eben unter einem etwas anderen Namen: Erdbeere. Wie sie zu ihrem englischen Namen “Strawberry” (straw = Stroh) kommt und was es noch Spannendes über die Erdbeere zu erfahren gibt, erzähl ich euch heute.
Die Erdbeeren blühen, die frühste Sorte hat sich bei uns schon rot gefärbt und unsere Sommersorten bilden die ersten, noch grünen Früchte. Bevor die Beeren zu schwer waren, wurden sie eingestroht. Das bedeutet, unter den Erdbeeren wird Stroh ausgelegt, damit die empfindlichen Früchte vor zu viel Feuchtigkeit, Fäule, Dreck und Druckstellen geschützt sind. Leider sind die Schnecken auch durch das Stroh geschützt und warten in den Startlöchern genauso sehnlich auf reife Früchte wie wir. Die Erdbeere kann so auf ihrem Bett aus Stroh aber besser wachsen und hat daher auch ihren englischen Namen Strawberry. Unser Stroh bekommen wir von einem benachbarten Landwirt, dieser bekommt für seine Rinder im Austausch von uns beste Bio-Futterkartoffeln. So bleibt alles in der Region und wir vermeiden unnötige Transporte.
Beere? Nö. Wenn man’s ganz genau nimmt…
Dass wir die Erdbeere als Beere bezeichnen, ist botanisch gesehen eigentlich ein Fehler. Denn anders als man eigentlich denkt, gehört die Erdbeere zu den Nüssen. Die Erdbeere ist eine Sammelnussfrucht, denn die kleinen “Körnchen” sind Nüsse! Aber auch der Name Erdbeere ist gerechtfertigt, denn sie erfüllt die Eigenschaften, die ein “Beerenobst” so hat: sie wächst an mehrjährigen Pflanzen und ist klein, rundlich und weich.
Der Ertrag der Bio-Erdbeere
In der Bio-Landwirtschaft verzichten wir auf das ständige Düngen und Spritzen von Erdbeere. Das ist zum einen gut für unsere Umwelt und zum anderen auch besser für uns, denn alles was die Pflanze abbekommt, landet auch in der Frucht und somit in unserem Körper. Abwaschen kann man Spritzmittel übringens auch nicht wirklich. Keine schöne Vorstellung und auch unnötig. Wir verzichten auf sowas und lassen die Erdbeere den Ertrag erbringen, den sie so aus den Nährstoffen der Erde ziehen kann. Nur als Vergleich: der konventionelle Anbau erbringt pro Pflanze ca. ein Kilo Erdbeeren, bei uns sind es etwa 200 g bis 500 g je Pflanze. Hinzu kommt, dass unsere Früchte nicht vor Schimmelpilzen geschützt sind, da wir keine Fungizide einsetzen, diese Erdbeeren fehlen uns auch wieder und verkleinern den Ertrag der Pflanze. Das ist es uns aber wert, denn so können wir mit Stolz sagen: wir haben Beeren der Erde und nicht Beeren aus Chemie!
Kopf zu schwer? Dann ab ins Bett!
Sobald unsere Erdbeeren eine gewisse Größe erreicht haben, betten wir ihre Köpfchen auf ein schützendes Strohbett. Das geschieht natürlich wieder von Hand, denn keine Maschine kann so sorgsam mit den kostbaren Früchten umgehen, wie wir das können.
Dass sich diese zusätzliche Arbeit für uns lohnt, haben wir bei unserer ersten Ernte gesehen. Wunderschöne, kräftig rote Früchte, die bereit zum Essen sind. Wie bei jeder Ernte freuen wir uns zu sehen, was aus kleinen Pflanzen werden kann. Für unsere Ökokiste gehen wir jeden Tag zum Erdbeerfeld, denn die leckeren Früchte werden taggleich ausgeliefert – frischer geht nicht! Das bedeutet für uns zur Erdbeerzeit, dass wir bereits um 5 Uhr auf den Feldern stehen und die Menge Erdbeeren pflücken, die für den Tag benötigt wird. Damit wir durchgängig erntefrische Erdbeeren anbieten können, haben wir die Sorten so gewählt, dass diese nun nacheinander reifen.
Was denken Sie zu diesem Artikel? Lassen Sie es uns wissen.