Gerade im Bio-Bereich ist eines der Schlagwörter “Nachhaltigkeit”. Hartmut Engelhardt weiß, wer sich das auf die Fahne schreibt, muss auch nachhaltig handeln. Was genau Nachhaltigkeit ist und wie sie hier am Hof gelebt wird, erfährst du in diesem Blog-Beitrag.
Wer momentan zu unserem Hof fährt, wird eine Veränderung bemerkt haben: Es wird gebaut! Und zwar ein Gewächshaus. Das sind aber noch nicht alle News vom Hof, denn Sohn Jonas Engelhardt hat erfolgreich seinen Meister abgeschlossen. Du wunderst dich, was diese zwei Neuigkeiten jetzt mit Nachhaltigkeit zu tun haben? Verständlich, denn der Nachhaltigkeitsgedanke ist sehr komplex und viele Firmen legen ihn nicht so offen, dass man ihn einfach verstehen kann. Dabei ist es genau das: einfach. Denn im Großen und Ganzen bedeutet Nachhaltigkeit, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende. Wir müssen daher jetzt darauf achten, dass dies gewährleistet ist. Dazu gehört eben auch, dass ein Betrieb am Leben gehalten und bestenfalls auch weiterentwickelt wird.
Investitionen am Hof für die Zukunft
Damit der Hof noch lange weiter existieren kann, investiert Hartmut Engelhardt regelmäßig in dessen Zukunft, immer nach dem Motto “Ein Betrieb tut sich leichter, wenn er in kleinen Schritten wächst”. Da seither Gemüsesorten wie Gurken, Paprika und Tomaten von regionalen Partnern bezogen wurden, hatte er die Idee, dies zu ändern. Ein Gewächshaus muss her. Denn ein Betrieb wie der Hof Engelhardt ist ohne Gewächshaus eher eine Seltenheit. Dass man sich um die betriebliche Zukunft sorgt, ist Teil der ökonomischen Nachhaltigkeit, denn solche Entwicklungen sorgen auch dafür, dass Arbeitsplätze gesichert oder sogar geschaffen werden.
Ein Grund für den Ausbau des Hofes ist auch Jonas Engelhardt, der 2016 mit in den Betrieb eingestiegen ist und in diesem Jahr seine Prüfung zum Gärtnermeister erfolgreich abgeschlossen hat. Er hat auch den Impuls für das Gewächshaus und dessen Beheizung gegeben. Hier war vor allem wichtig, nicht von fossiler Energie abhängig zu sein, wie es sonst in Form einer Gasheizung üblich wäre. Letztlich fiel die Wahl auf eine Holzhackschnitzel-Anlage, was einerseits die die Bauarbeiten und das Heizen teurer macht, aber andererseits stimmt am Ende die Ökobilanz und es wird regionale, erneuerbare Energie genutzt.
Keine Engergie-Verschwendung
Die nachhaltigste Energie ist die, die nicht genutzt werden muss. Das funktioniert am besten, wenn die benötigte Energie auch effizient genutzt wird. So werden beispielsweise die Pflanzen in ihrer Wachstumsphase mit Heizröhrchen direkt am Boden gewärmt, damit nicht das gesamte Gewächshaus beheizt werden muss. Zusätzlich fahren nachts sogenannte Energieschirme, das sind spezielle Stoffbahnen, bis auf wenige Zentimeter über die Pflanzen herunter, damit keine Wärme verloren geht. Bei einer Gesamtfläche von rund 4.000 Quadratmetern sind solche Überlegungen und Anfangsinvestitionen durchaus sinnvoll.
Und die Bauarbeiten schreiten weiter voran, bald soll das Gewächshaus gestellt werden. Hier werden wir dich natürlich auf dem Laufenden halten.
Nachhaltigkeit und seine Säulen
Wie schon erwähnt, sind Hartmuts Investitionen in die Zukunft des Hofes Teil der ökonomischen Nachhaltigkeit. Des Weiteren gibt es die ökologische Nachhaltigkeit, die für den Hof mit Anbau nach Bioland-Richtlinien einfach selbstverständlich sind. Alle Eingriffe in die Natur werden so abgewogen, dass keine Nachteile für die Umwelt daraus entstehen.
Die dritte Säule ist die soziale Nachhaltigkeit. Bei der Ökokiste geht diese Hand in Hand mit dem Bio-Gedanken. Beim Fairen Handel ist es die soziale Entwicklung und Unterstützung sowie die Versorgung der Menschen in den ärmeren Ländern. Bei Bio ist es der sorgsame Umgang mit der Natur und Umwelt. Dass diese Aspekte sich beeinflussen und zusammenhängen wird in den Klimaschutzdebatten und Gipfeltreffen zu Hunger und Armut immer deutlicher. Armutsbekämpfung und Umweltschutz müssen ineinandergreifen gehen und Nachhaltigkeit in jedem Bereich der Produktion unabhängig vom Produkt verfolgt werden. Wir achten auf die sozialen Komponenten in der Produktion. Es besteht ein großes Interesse nach dem wer? wo? und wie? hinter der Erzeugung oder Produktion steckt. Es entstehen längerfristige Pläne für eine Zusammenarbeit, die wiederum den Erzeugern Sicherheit bieten; Projekte werden initiiert, wodurch Familien in den Anbaugebieten unterstützen werden.
Du merkst schon, Nachhaltigkeit ist mehr als “nur” Umweltschutz und alle unsere Veränderungen am Hof sollen immer wieder ein kleines Stück dazu beitragen, nachhaltig zu sein, zu bleiben und für einen Mehrwert für alle zu sorgen.
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