Alles wächst wunderbar, leider auch das Unkraut. Davor ist man im Privaten nicht gefeit und als Gärtner im Bio-Landbau erst recht nicht…
Soweit möglich, versuchen wir mit unserem Fendt-Geräteträger maschinell zu hacken. Das funktioniert mit einem guten Fahrer wunderbar. Man versucht mit einem Hackrahmen zwischen den Achsen und am Heck mit den Messern möglichst nahe an die Pflänzchen zu kommen und so das Unkraut zwischen den Reihen flach abzuschneiden und lockert gleichzeitig den Boden – die Kapillaren des Bodens werden gebrochen und das Wasser bleibt länger im Boden gespeichert. Ein alter Gärnterspruch lautet : “Einmal Hacken spart dreimal gießen”. Das gilt übrigens auch für deinen Hausgarten.
Leider haben wir dann immer noch nicht das Beikraut (wie man mittlerweile politisch korrekt sagt) in den Pflanzreihen erwischt. Hier müssen wir mit extrem hohem Zeitaufwand auf unserem Flieger liegen (den ihr ja schon vom kreativen Kürbissäen kennt), und alles was nicht wie eine Möhre, Spinat, Pastinake, Rote Bete und so weiter, aussieht jäten. Das verschafft uns im Jahr allein bei den Möhren, ungefähr 400 Arbeitstunden, nur um sie sauber zu bekommen. Das ist natürlich ein ungleich höherer Kostenfaktor, als einmal mit der Feldspritze ein Herbizid auszubringen und zuzuschauen wie alles außer der gewünschten Kultur abstirbt, das ist für uns Bio-Gärtner aber keine Alternative! Außerdem ist es gar nicht so einfach eine frisch gekeimte Möhre von einer Kamille zu unterscheiden, oder eine Rote Bete von einem Knöterich. Das bedeutet viel Zeit für das Einlernen neuer Mitarbeiter. Trotzdem ist es eine viel angenehmere Arbeit zu fliegen, als alles auf den Knien zu jäten – auch wenn das alles andere als ein schöner, günstiger Flug ist.
Ja, unsere Pflänzchen brauchen Pflege…
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Wieder einmal ein sehr interessanter Bericht aus der Arbeit auf dem Feld! Und noch etwas gelernt dabei, für meinen eigenen Garten…