Für jedes Gericht ist ein Kraut gewachsen: Mit ihren ätherischen Ölen bringen Küchenkräuter einen wundervollen Duft, Frische und Würze in unsere Küche und geben jedem Essen eine abwechslungsreiche, besondere Note. Jetzt im Sommer können wir aus dem Vollen schöpfen. Thymian, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Liebstöckel und Minze explodieren in meinem kleinen, aber feinen Kräutergarten regelrecht.
Um aber das ganze Jahr über nicht auf die feinen Aromen der beliebten Küchenkräuter verzichten zu müssen, habe ich es mir angewöhnt, regelmäßig zu ernten und die Kräuter zu konservieren. Trocknen, Einfrieren oder Kräuter in Öl- oder Essigmischungen zu konservieren, ist kinderleicht und benötigt nicht mal viel Zeit. Belohnt wird man dann zu jeder Jahreszeit mit einem Hauch Sommer und warmen Erinnerungen an den Kräutergarten.
Kräuter trocknen
Besonders intensive Kräuter wie Liebstöckel oder Rosmarin trockne ich am liebsten. Bekannt ist sicherlich, wie Kräuter bündelweise an einem trocknen Ort, ohne direkte Sonneneinstrahlung, aufgehängt getrocknet werden. Wichtig ist, dass die Kräuter vorher nicht gewaschen werden sollten, da sich sonst das Schimmelbildungs-Risiko stark erhöht.
Anstatt die Kräuter an der Luft trocknen zu lassen, wähle ich meist die schnellere Methode der Backofentrocknung: Ich lege die Kräuter einfach auf ein Küchengitter und lasse sie im Backofen bei max. 40 °C zwei Stunden trocknen. Damit die Feuchtigkeit schneller entweichen kann, halte ich die Backofentür einfach mit einem Holzkochlöffel einen Spaltbreit geöffnet.
Die getrockneten Kräuter können anschließend einfach in sterilisierte Schraubgläser gefüllt werden.

Schnelles Käruter trocknen im Backofen

Ideal für Würz-Kräuter, die man sparsam verwenden sollte
Beim Trocknen geht allerdings nicht nur die Feuchtigkeit flöten, sondern auch ein Teil der ätherischen Öle, die für den Geschmack verantwortlich sind. Bei Liebstöckel kann ich das ehrlich gesagt gut verkraften. Das Maggiekraut ist dermaßen intensiv, dass Backofen, Hände und Kräuterschere auch Tage später noch danach duften. Für weniger intensive Kräuter wie Basilikum, Petersilie oder Schnittlauch verwende ich lieber die Methode des Einfrierens.
Kräuter auf Eis
Oft wird empfohlen, die Kräuter in Eiswürfelformen portionsweise einzufrieren. Mich hat das nie richtig überzeugt, denn so muss ich die Würfel zum Auftauen immer mitkochen, was für´s Aroma nicht so gut ist. Deshalb schichte ich die gehackten Kräuter am liebsten flach in einen Gefrierbeutel und lege ihn gerade ins Eisfach. So ist es auch kein Problem die Kräuter bei Bedarf portionsweise zu entnehmen.

Erst schnippeln…

…dann einfrieren und nach Bedarf portionsweise entnehmen.
Kräuteröle
Ein Muss ist jeden Sommer für mich, Kräuteröle anzusetzen. Meine Favoriten sind definitiv das Zitronen-Thymian-Öl für Salate und Fischgerichte sowie ein Knoblauch-Rosmarin-Öl für Backofen-Gemüse und Kartoffel-Wedges. Dazu nehme ich einfach gut verschließbare Glasflaschen mit maximal 0,7 l Fassungsvermögen. Ausgekocht wird einfach eine Handvoll der gewünschten Kräuter in die Flasche getan, Zitronenzesten oder Knoblauchzehen hinzugefügt und dann das Ganze mit einem guten Olivenöl aufgegossen. Nach ca. 4 Wochen hat man ein wundervoll aromatisiertes Öl, mit dem Kochen extra Spaß macht. Achtung, damit das Öl nicht ranzig wird, sollte es kühl und dunkel aufbewahrt werden. Ist übrigens auch ein tolles Geschenk oder Mitbringsel.

Nicht nur lecker, sondern auch ein echter Hingucker!
Rezept für Zitronen-Thymian-Öl
Zutaten für 1 Flasche à 0,7l:
500 ml Olivenöl
8-10 Zweige Thymian
Schale einer 1 Bio-Zitrone
Und so einfach geht’s:
Mit einem Sparschäler die Schale einer Zitrone dünn abziehen und darauf achten, möglich wenig der inneren weißen Schicht mit abzutragen. Diese ist bitter, was sich leider ganz leicht auf das Öl überträgt. Zitronenschale und Thymian in ein ausgekochtes Glas füllen und mit so viel Öl aufgießen, bis der Thymian vollständig bedeckt ist. Mindestens 2-4 Wochen an einem sonnengeschützten, kühlen Ort durchziehen lassen und dann am besten im Salatdressing oder zu Fisch genießen.
Noch mehr DIY? Hier findest du weitere Artikel zum Thema “Selbstgemacht”:
Was denken Sie zu diesem Artikel? Lassen Sie es uns wissen.