Heute konnten wir den ersten Spinat der Saison ernten – das ist bei uns noch richtige Handarbeit!
Unsere Spinatfelder sehen immer schön grün aus, für uns meistens zu grün. Da wir keine Spritzmittel gegen Unkräuter bzw. Beikräuter verwenden, bieten sich diese mit dem Spinat immer ein Wettrennen, wer schneller wächst. Für uns heißt das dann Handarbeit: Jede Spinatpflanze wird mit einem Messer aus dem Boden geschnitten und sorgsam in Kisten gepackt.
Hört sich aufwendig an? Ja. Gibt es Alternativen? Nein, zumindest nicht bei uns Bio-Gärtnern. Im konventionellen Bereich wird der Spinat maschinell geerntet, das ist aber nur durch den massiven Einsatz von pflanzenvernichtenden Mitteln möglich. Zudem ist man bei konventionellen Spinat eher bereit, auch Unkraut in der Ernte zu lassen, dies sind meist um die 10%. Besser macht es das natürlich nicht, denn weder Spinat noch Unkraut sind besonders toll, wenn sie vor Chemie nur so strotzen.
Die Zeit rennt, auch beim Spinat
Neben der Handarbeit brauchen wir beim Spinat ein gewisses Fingerspitzengefühl, was die Zeit betrifft, die wir dem Spinat zum Wachsen geben. Natürlich möchten wir keine Mini-Pflänzchen, aber holzige Blütenstiele im Spinat sind auch nicht lecker. Daher beobachten wir die Spinatpflanze ganz genau, wann sie damit beginnt, Blüten zu bilden. Ab dem Moment haben wir noch 2 Tage Zeit zu ernten. Danach ist der Spinat kaum noch brauchbar. Die Ernte selbst benötigt 16 bis 24 Arbeitsstunden. Da das alleine nicht machbar ist, arbeiten wir hier im Team – denn in Gesellschaft ist das Rumknien nicht mehr ganz so lästig. Von der Aussaat bis zur Ernte braucht unser Spinat jetzt im Frühjahr etwa 7 bis 8 Wochen, im Sommer ist er da etwas fixer mit 6 Wochen. Dafür ist er aber ein bisschen kleiner, aber nicht weniger lecker!
Stark wie Popeye – was ist dran?
Wenn Popeye neue Kräfte braucht, greift er zu seinem Wundermittel: Spinat aus der Dose. Dass Gemüse aus Dosen nicht mehr wirklich viele Nährstoffe hat, sollte klar sein, aber was ist dran an der Aussage, dass Spinat ein Super-Food ist?
Tatsächlich haben amerikanische Forscher herausgefunden, dass Spinat ein Pflanzenhormon enthält, welches das Muskelwachstum fördert. Schlechte Nachricht: um einen merkbaren Effekt zu erreichen, müsstest du mehr als ein Kilo(!) Spinat am Tag essen. Trotzdem ist Spinat ein tolles Gemüse, denn es ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Viel Folsäure hilft bei der Bildung von roten Blutkörperchen und daher ist es auch nicht schlimm, dass Spinat nicht die Menge an Eisen enthält, wie man früher dachte. Beta-Karotin und der sekundäre Pflanzenfarbstoff Lutein beugen sogar Augenerkrankungen vor. Aber auch beim Spinat gilt: Genuss in Maßen, nicht in Massen! Denn er enthält relativ viel Oxalsäure, die bei übermäßigen Verzehr negative Folgen für deinen Körper haben können. Durch kochen wird der Oxalsäuregehalt gesenkt, du kannst Spinat aber weiterhin auch roh verzehren. Denn wie bereits gesagt: Auf die Menge kommt es an.
Gesund und lecker in schnell:
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